Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessische Biografie

Portrait

Marie Sophie Friederike Königin von Dänemark
(1767–1852)

Symbol: Anzeigemodus umschalten Symbol: Anzeigemodus umschalten Symbol: Druckansicht

GND-Nummer

1089512023

Dänemark, Marie Sophie Friederike Königin von [ID = 15835]

* 28.10.1767 Hanau, † 21.3.1852 Kopenhagen, Begräbnisort: Roskilde
Biografischer Text

Die älteste Tochter Landgraf Karls wurde noch in Hanau geboren, kurz vor dem Umzug ihrer Eltern zur Übernahme der Statthalterschaft in Schleswig-Holstein. Sie wuchs in einer harmonischen Familien-Atmosphäre in Gottorp und dem als Sommersitz ausgebauten Schlossgut Louisenlund auf. 1783/84 verbrachte die Familie noch einmal fast 10 Monate bei der hessischen Verwandtschaft in Hanau und Kassel. Marie heiratete 1790 ihren Vetter, den Kronprinz-Regenten Friedrich (VI.), der nominell schon seit 1784 für seinen geisteskranken Vater Christian VII. regierte. Mit dessen Tod 1808 wurde Marie Königin von Dänemark und Norwegen, das man allerdings schon 1814 an den schwedischen Kronprinzen Bernadotte abtreten musste. Während ihr Mann 1814/15 am Wiener Kongress teilnahm, war Marie Regentin. Das Paar lebte ein relativ bürgerliches Leben und war beim Volk beliebt, zumal Friedrich VI. eine Reihe liberaler Reformen durchführte und die Leibeigenschaft beseitigte. Von den acht Kindern, die Marie zwischen 1791 und 1808 zur Welt brachte, überlebten nur zwei Töchter: Caroline (1793–1881), die 1829 einen gleichaltrigen Vetter ihres Vaters, Prinz Friedrich Ferdinand von Dänemark (1792–1863), ehelichte, und die jüngste Tochter Wilhelmine (1808–1891), die schon im Jahr zuvor die Frau von Ferdinands Neffen Friedrich (1808–1863) geworden war, der 1848 als Friedrich VII. dänischer König werden sollte; er hatte sich aber bereits 1837 von Wilhelmine scheiden lassen, die in zweiter Ehe mit ihrem Vetter Herzog Karl von Holstein-Sonderburg-Glücksburg (1813–1878) verheiratet war. Königin Marie überlebte ihren Mann um zwölf Jahre und verstarb 84-jährig in Kopenhagen.

Andrea Pühringer

(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 155)


Literatur