Einzeldatensatz

Portrait

GND-Nummer

117428205

Siehe auch

Villinger, Werner

* 9.10.1887 Besigheim, † 8.8.1961 Innsbruck
Prof. Dr. med.; Dr. jur. h.c. – Jugendpsychiater, Professor
Wirken

Studium

  • 1909-1914 Studium der Medizin an den Universitäten München, Kiel und Straßburg

Akademische Qualifikation

  • 1920 Promotion zum Dr. med. an der Universität Tübingen
  • 1927 Habilitation im Fach Psychiatrie und Neurologie an der Universität Hamburg

Akademische Vita

  • Hamburg, Universität · Medizinische Fakultät · Psychiatrie und Neurologie · Privatdozent · 1927-1932
  • Hamburg, Universität · Medizinische Fakultät · Psychiatrie und Neurologie · Professor · 1932-1934
  • Breslau, Universität · Medizinische Fakultät · Psychiatrie und Neurologie · ordentlicher Professor · 1940-1945
  • Marburg, Universität · Medizinische Fakultät · Psychiatrie und Neurologie · Vertretungsprofessor · 1946
  • Marburg, Universität · Medizinische Fakultät · Psychiatrie und Neurologie · ordentlicher Professor · 1946-1956
  • Marburg, Universität · Medizinische Fakultät · Psychiatrie und Neurologie · Vertretungsprofessor · 1956-1959

Akademische Ämter

  • 1949-1951 Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Marburg
  • 1955-1956 Rektor der Universität Marburg

Mitgliedschaften

  • 1951-1953 Präsident der Gesellschaft Deutscher Neurologen und Psychiater und der Deutschen Vereinigung für Jugendpsychiatrie
  • ab 1958 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung
  • 1958 Gründungsmitglied der Bundesvereinigung Lebenshilfe für das geistig behinderte Kind und Erster Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats

Werdegang

  • bis 1906 Besuch der Lateinschule Besigheim sowie des Gymnasiums Ludwigsburg, dort Abitur, anschließend Studienaufenthalt in England sowie Militärdienst in Stuttgart
  • 1909-1914 Studium der Medizin an den Universitäten München, Kiel und Straßburg
  • 12.1914 Approbation zum Arzt in Straßburg
  • 1914-1918 Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg, unter anderem im Sanitätsdienst
  • Tätigkeit als Assistenzarzt an der Medizinischen Universitätsklinik Marburg, der Universitäts-Kinderklinik München, der Universitäts-Nervenklinik Tübingen sowie der Psychiatrischen Klinik Hamburg
  • 1920 Promotion zum Dr. med. an der Universität Tübingen, anschließend Tätigkeit als Leiter der Tübinger Nervenklinik
  • ab 1.1.1926 Leitender Oberarzt beim Landesjugendamt Hamburg, später gleichzeitig bei der Gesundheits- und Wohlfahrtsbehörde Hamburg
  • 1927 Venia Legendi im Fach Psychiatrie und Neurologie an der Universität Hamburg
  • 1.1.1932 Ernennung zum Professor
  • Mitglied des Stahlhelm, ausgetreten im Zusammenhang der Überführung des Stahlhelm in die SA 1933
  • ab 1.1.1934 Chefarzt bei den von Bodelschwingh'schen Anstalten Bethel bei Bielefeld
  • 1.5.1937 Eintritt in die NSDAP
  • 1937 Beisitzer am Erbgesundheitsobergericht in Hamm
  • 25.7.1940 bis 1945 beratender Psychiater und Neurologe im Rang eines Oberstarztes beim Wehrkreis VIII in Breslau
  • 1941/42 Beisitzer am Erbgesundheitsobergericht in Breslau
  • 1.1.1940-1.1945 Direktor der Universitäts-Nervenklinik Breslau und ordentlicher Professor für Psychiatrie und Neurologie
  • 28.3.1941 namentlich auf einer Liste der Gutachter für die "Aktion T4" geführt.
  • ab 20.2.1945 Stellvertretender Direktor der Universitäts-Nervenklinik Tübingen
  • 1.4.1946 Beauftragung mit der vertretungsweisen Wahrnehmung des Ordinariats und der Direktorialgeschäfte der Psychiatrischen und Nervenklinik der Universität Marburg
  • 25.7.1946 Ernennung zum ordentlichen Professor für Psychiatrie und Neurologie sowie zum Direktor der Universitätsklinik Marburg
  • bis 3.1947 Mitglied des Senats der Universität Marburg
  • 15.11.1948 bis zum Beginn der Weihnachtsferien Beurlaubung für eine Studienreise nach England
  • 17.5.-15.6.1950 Beurlaubung für die Teilnahme an einem Kongress des Komitees für Demokratischen Aufbau in Schweden
  • 1951-1953 Präsident der Gesellschaft Deutscher Neurologen und Psychiater und der Deutschen Vereinigung für Jugendpsychiatrie
  • 27.11.1952 Verleihung des Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
  • 1.4.1956 Emeritierung
  • 1957 Vorsitzender einer von der Deutschen Zentrale für Volksgesundheitspflege eingesetzten Kommission, die einen Entwurf zu einem neuen Sterilisierungsgesetz vorlegte
  • 1958 Gründungsmitglied der Bundesvereinigung Lebenshilfe für das geistig behinderte Kind und Erster Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats
  • 1958 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung
  • 1959 Verleihung des Titels Dr. jur. h.c. der Universität Hamburg
  • bis 1.1959 Beauftragung mit der Verwaltung des Lehrstuhls und der Direktion der Klinik
  • 1961 plädierte er im Ausschuss des Deutschen Bundestages für Wiedergutmachung gegen eine Entschädigung von Sterilisierungsopfern
  • 26.7.1961 Einvernahme vor dem Amtsgericht Marburg zu seiner Tätigkeit als Gutachter der "Aktion T4"
  • 9.8.1961 Tod unter ungeklärten Umständen nach Sturz auf einer Bergtour nahe Innsbruck (möglicherweise Freitod)

Funktion

  • Marburg, Universität, Medizinische Fakultät, Dekan, 1949-1951
  • Marburg, Universität, Rektor, 1955-1956

Werke

Familie

Vater

Villinger, N.N., Arzt

Nachweise

Literatur

Zitierweise
„Villinger, Werner“, in: Professorenkatalog der Philipps-Universität Marburg <https://professorenkatalog.online.uni-marburg.de/de/pkat/idrec?id=17050> (Stand: 28.2.2024)