Einzeldatensatz
GND-Nummer
118563696
Siehe auch
Knies, Carl Gustav Adolf
- * 29.3.1821 Marburg, † 3.8.1898 Heidelberg, evangelisch
Prof. Dr. phil. – Wirtschaftswissenschaftler, Nationalökonom, Statistiker, Pädagoge, Professor -
Weitere Namen
- Knies, Carolus G.
- Knies, Karl Gustav
- Knies, Karl* Gustav Adolf
- Wirken
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Studium
- 1841 bis 1845 Studium an der Universität Marburg
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Akademische Qualifikation
- 21.2.1846 Promotion zum Dr. phil. und Habilitation in Marburg für Geschichte und Staatswissenschaften
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Akademische Vita
- Marburg, Universität · Philosophische Fakultät · Staatswissenschaften und Geschichte · Privatdozent · 1846-1849
- Marburg, Universität · Philosophische Fakultät · Staatswissenschaften und Geschichte · Privatdozent · 1851-1852
- Freiburg (Breisgau), Universität · Philosophische Fakultät · Kameralwissenschaften · ordentlicher Professor · 1855-1862
- Heidelberg, Universität · Philosophische Fakultät · Staatswissenschaften · ordentlicher Professor · 1865-1896
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Werdegang
- in der Jugendzeit enger Kontakt zu Bruno Hildebrand
- Besuch der Gymnasien in Marburg und Fulda
- 1841-1845 Studium der Geschichte und Staatswissenschaften sowie der evangelischen Theologie und Philologie an der Universität Marburg
- 21.2.1846 Promotion zum Dr. phil. und Habilitation in Marburg für Geschichte und Staatswissenschaften
- bis einschließlich Sommersemester 1849 Privatdozent in Marburg
- vergebliches Bemühen um Erteilung einer außerordentlichen Professur für Staatswissenschaften und Geschichte in Marburg
- 27.9. zum 1.10.1849 mit der Erteilung des Unterrichts in Geschichte, deutscher Sprache, Statistik und Handelsgeografie an der Höheren Gewerbeschule in Kassel beauftragt
- bis April 1851 Tätigkeit an der Höheren Gewerbeschule, erste Publikation
- Herbst 1851–Herbst 1852 wieder Privatdozent in Marburg
- Vorlesungen über Nationalökonomie, Statistik, Finanzwissenschaft und Handelsgeografie, ferner Weltgeschichte seit 1815, neueste Geschichte Europas, Geschichte von England, Irland und Nordamerika
- Herbst 1852 Lehrer für Geschichte, Geografie und eidgenössisches und kantonales Staatsrecht an der Kantonsschule in Schaffhausen
- Ostern 1855 ordentlicher Professor der Kameralwissenschaften an der Universität Freiburg im Breisgau
- rege öffentliche Aktivität durch Tagespresse, Vorträge und in den landwirtschaftlichen und gewerblichen Verbänden
- 1861-1866 Mitglied der badischen Zweiten Kammer für den Amtswahlbezirk 12 (Amt Breisach und die zum Stadtamt Freiburg gehörenden Landorte) (Fortschrittspartei, dann Nationalliberale Partei)
- Herbst 1862 Direktor des neu gegründeten Badischen Oberschulrats für Mittel- und Volksschulen
- Erarbeitung der Vorlage für eine Reform des badischen Volksschulwesens und des Spezialgesetzes über die Aufsichtsbehörden für die Volksschulen (vom 29.7.1864), welches die geistlichen Schulvisitatoren und Ortsinspektionen durch weltliche Schulräte ersetzte
- 1865 Rücktritt nach unbefriedigendem Kompromiss zwischen Regierung und katholischer Volkspartei
- 1865 ordentlicher Professor der Staatswissenschaften an der Universität Heidelberg
- Badischer Geheimer Hofrat
- 1877 Dr. jur. h.c. der Universität Tübingen
- 1877 Geheimrat II. Klasse
- 1877-1887 Mitglied der badischen Ersten Kammer, dort 1883-1887 zweiter Vizepräsident der und 1880-1886 Mitglied des Ständischen Ausschusses
- ab 1.4.1896 im Ruhestand
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Werke
- Die Statistik als selbständige Wissenschaft. Zur Lösung des Wirrsals in der Theorie und Praxis dieser Wissenschaft (1850)
- Die katholische Hierarchie in den großen deutschen Staaten seit 1848 und der gegenwärtige Conflict zwischen den Fürsten und den Bischöfen der oberrheinischen Kirchenprovinz (1852)
- Die politische Ökonomie vom Standpunkt der geschichtlichen Methode (1853 und 1883)
- Die Eisenbahnen und ihre Wirkungen (1853)
- Der Telegraph als Verkehrsmittel (1857)
- Die Dienstleistung des Soldaten und die Mängel der Konskriptionspraxis (1860)
- Zur Lehre vom volkswirtschaftlichen Güterverkehr (1862)
- Finanzpolitische Erörterungen (1871)
- Geld und Kredit (1873/1876 und 1885 ff.)
- Weltgeld und Weltmünze (1874)
- Familie
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Vater
Knies, Ferdinand, * Wolf (Kreis Büdingen) 1.6.1787, Polizeibeamter in Marburg, dann in Fulda und Rinteln, Sohn des Johann Heinrich Knies, Pfarrer, aus Büdingen
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Mutter
Becker, Katharina Elisabeth, * Cappel bei Marburg 18.2.1790, † Rinteln 29.1.1867
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Partner
- N.N., Louise, ⚭ ca. 1850
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Verwandte
- Knies, Max <Sohn>, 1851–1917, Augenarzt, Professor in Freiburg
- Knies, Klara <Tochter>, 1852–1878, verheiratet mit Ernst Kuhn, 1846–1920, Indogermanist
- Nachweise
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Quellen
- Nachlass in der Universitätsbibliothek Heidelberg
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Literatur
- Neue deutsche Biographie, Bd. 12, Berlin 1980, S. 182 f. (Walter Braeuer)
- Hans-Peter Becht (Bearb.), Handbuch der badischen Ständeversammlung und des badischen Landtags 1819–1933, 1. Teilbd., Stuttgart 2021, S. 332 f.
- Ingeborg Schnack (Hrsg.), Lebensbilder aus Kurhessen und Waldeck 1830–1930 Bd. 3, Marburg 1942, S. 248-258 (Bernhard Laum)
- Gundlach, Catalogus professorum academiae Marburgensis 1, Von 1527 bis 1910, Marburg 1927, Nr. 827
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Bildquelle
The Warren J. Samuels Portrait Collection at Duke University (via Wikimedia Commons: File:Karl Gustav Adolf Knies)
- Zitierweise
- „Knies, Carl Gustav Adolf“, in: Professorenkatalog der Philipps-Universität Marburg <https://professorenkatalog.online.uni-marburg.de/de/pkat/idrec?id=10659> (Stand: 28.11.2023)