Einzeldatensatz

GND-Nummer
118762117
Siehe auch
Schücking, Walther Max Adrian
- * 6.1.1875 Münster (Westfalen), † 25.8.1935 Den Haag, altkatholisch
Prof. Dr. jur. – Jurist, Professor, Politiker -
Weitere Namen
- Schücking, Walter
- Schuecking, Walter
- Schucking, Walther
- Wirken
-
Studium
- ab 1894 Studium der Staats- und Rechtswissenschaften in München, Bonn und Berlin
- ab 1896 Studium in Göttingen
-
Akademische Qualifikation
- 11.8.1897 Promotion zum Dr. jur. in Göttingen.
- 28.10.1899 Habilitation in Göttingen für Staatsrecht, Völkerrecht und deutsche Rechtsgeschichte
-
Akademische Vita
- Breslau, Universität · Juristische Fakultät · außerordentlicher Professor · 1.10.1899
- Marburg, Universität · Juristische Fakultät · Staatsrecht, Völkerrecht, Kirchen- und Verwaltungsrecht · außerordentlicher Professor · 1902-1903
- Marburg, Universität · Juristische Fakultät · Staatsrecht, Völkerrecht, Kirchen- und Verwaltungsrecht · ordentlicher Professor · 1903-1920
- Berlin, Handelshochschule · 1920
- Kiel, Universität · Institut für Internationales Recht · ordentlicher Professor · 1928-1933
-
Akademische Ämter
- 1907 und 1913/1914 Dekan der Juristischen Fakultät der Universität Marburg
-
Werdegang
- 1894 Abitur am Gymnasium Paulinum in Münster
- ab 1894 Studium der Staats- und Rechtswissenschaften in München, Bonn und Berlin
- ab 1896 Studium in Göttingen
- 15.5.1897 Referendarexamen in Celle
- 1.6.1897-1899 Referendar am Amtsgericht Dülmen und Landgericht Münster
- 11.8.1897 Promotion zum Dr. jur. in Göttingen
- 28.10.1899 Habilitation in Göttingen für Staatsrecht, Völkerrecht und deutsche Rechtsgeschichte
- 22.9. zum 1.10.1900 außerordentlicher Professor in Breslau
- 20.8. zum 1.10.1902 außerordentlicher Professor an der Universität Marburg; eingeführt am 8.11.1902
- 1907 und 1914 Dekan der Juristischen Fakultät
- Mitglied der linksliberalen Fortschrittlichen Volkspartei
- 1908 und 1911 erfolglose Kandidatur für das Preußische Abgeordnetenhaus
- April 1915 Teilnahme an der Haager Konferenz als Vorkämpfer für einen Verständigungsfrieden
- 1918 Eintritt in die DDP
- 1918-1920 Vorsitzender der Kommission zur Nachprüfung der völkerrechtlichen Beschwerden des Auslandes über die Behandlung von Kriegsgefangenen in Deutschland
- 1919-1928 Mitglied der Nationalversammlung und des Reichstages für den Wahlkreis Hessen-Nassau
- aufgrund seines internationalen Ansehens als Pazifist und als Völkerrechtler Hauptdelegierter für die Friedensverhandlungen in Versailles
- Maßgeblich an der Gründung der Deutschen Liga für Völkerbund beteiligt
- ab 1924 Vorsitzender des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses, der unter anderem die Kriegsentstehung, Deutschlands Haltung bei den Haager Friedenskonferenzen, die versäumten Friedensmöglichkeiten und die Verletzungen des Völkerrechts im Ersten Weltkrieg untersuchte
- Ende 1920 nach längerer Beurlaubung von Marburg an die Handelshochschule in Berlin versetzt
- 11.2. zum 1.4.1921 aus dem Staatsdienst entlassen
- 1928 Direktor des Instituts für Internationales Recht an der Universität Kiel
- Mitglied des Rates des Internationalen Friedensbüros in Genf, Mitarbeit in der Deutschen Friedensgesellschaft und der Interparlamentarischen Union
- 1931 Berufung zum ersten deutschen Richter am Ständigen Internationalen Gerichtshof in Den Haag
- Deutscher Vertreter am Ständigen Schiedshof in Den Haag
- 1933 Verlust des Lehrstuhls und des Instituts in Kiel infolge des so genannten Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums
- Fortsetzung der Tätigkeit in Den Haag bis zu seinem Tode
-
Funktion
- Marburg, Universität, Juristische Fakultät, Dekan, 1907
- Marburg, Universität, Juristische Fakultät, Dekan, 1913-1914
- Deutsches Reich, Nationalversammlung, Mitglied (DDP), 1919-1920
- Deutsches Reich, Reichstag, Mitglied (DDP), 1920-1928
-
Werke
- Familie
-
Vater
Schücking, Lothar Carl Levin, * 19.12.1844, † 25.4.1901, Landgerichtsrat in Münster, Sohn des Levin Schücking, GND, * Meppen 6.9.1814, † Pyrmont 31.8.1883, Schriftsteller, Journalist
-
Mutter
Beitzke, Luise Wilhelmine Amalie, 1849-1920
-
Partner
- Laer, Irmgard Auguste Charlotte Marte von, (1881–1952), Heirat 1902 in Oberbehme (Kreis Herford)
-
Verwandte
- Schücking, Levin <Großvater>, * Meppen 6.9.1814, † Pyrmont 31.8.1883, Schriftsteller und Journalist, bekannt auch durch seinen Kontakt zu Annette von Droste-Hülshoff, verheiratet mit der Schriftstellerin Louise von Gall (1815-1855)
- Schücking, Lothar Engelbert <Bruder>, (1873–1943), Bürgermeister von Husum, Rechtsanwalt, Schriftsteller und Pazifist
- Schücking, Levin Ludwig <Bruder>, (1878–1964), Anglistikprofessor und Shakespeareforscher
- Nachweise
-
Literatur
- Neue deutsche Biographie, Bd. 23, Berlin 2007, S. 631-633 (Andreas Thier)
- Gundlach, Catalogus professorum academiae Marburgensis 1, Von 1527 bis 1910, Marburg 1927, Nr. 230
- Auerbach, Catalogus professorum academiae Marburgensis 2, Von 1911 bis 1971, Marburg 1979, S. 137 f.
- Schnack, Marburger Gelehrte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Marburg 1977, S. 463-478 (Fritz Münch)
- Maier-Metz, Frieden durch Recht - Recht ohne Frieden. Der Pazifist und Völkerrechtler Walther Schücking in Marburg. 1902-1921, Münster, New York 2022
-
Bildquelle
Wikipedia (via Wikimedia Commons: Datei:SchückingWalther.jpg)
- Zitierweise
- „Schücking, Walther Max Adrian“, in: Professorenkatalog der Philipps-Universität Marburg <https://professorenkatalog.online.uni-marburg.de/de/pkat/idrec?id=9537> (Stand: 10.2.2025)