Einzeldatensatz

Rade, Paul Martin

* 4.4.1857 Rennersdorf bei Herrnhut, † 9.4.1940 Frankfurt am Main, evangelisch
Prof. lic. theol.; Dr. theol. h.c. – Theologe, Pfarrer, Professor, Parlamentarier, Publizist
Wirken

Studium

  • 1875-1878 Studium der Theologie an der Universität Leipzig

Akademische Qualifikation

  • 4.1881 Promotion zum Lizenziat der Theologie an der Universität Leipzig, mit der Dissertation „Damasus von Rom, Bischof von Rom, Ein Beitrag zur Geschichte der Anfänge des römischen Primats“
  • 14.12.1899 Habilitation für Systematische Theologie an der Universität Marburg

Akademische Vita

  • Marburg, Universität · Theologische Fakultät · Systematische Theologie · Privatdozent · 1900-1904
  • Marburg, Universität · Theologische Fakultät · Systematische Theologie · außerordentlicher Professor · 1904-1921
  • Marburg, Universität · Theologische Fakultät · ordentlicher Professor · 1921-1924

Akademische Ämter

  • 1922/23 Dekan der Theologischen Fakultät

Mitgliedschaften

  • ab 1904 Mitglied der „Freisinnigen Vereinigung“
  • ab 1910 Mitglied der „Fortschrittlichen Volkspartei“
  • ab 1918 Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei, deren Abgeordneter er in der preußischen Nationalversammlung 1919-21 war

Werdegang

  • Besuch der Volksschule in Berthelsdorf bei Herrnhut
  • 1869-1875 Besuch des Gymnasiums Zittau
  • 1875-1878 Studium der Theologie an der Universität Leipzig
  • 1878 erstes, 1880 zweites theologisches Examen
  • 1879-1881 Hauslehrer bei Prof. Czermak in Leipzig
  • 4.1881 Promotion zum Lizenziat der Theologie in Leipzig
  • 1881-1882 Militärpflicht in Berlin beim 3. Garderegiment zu Fuß
  • 1882 Pfarrer in Schönbach bei Löbau, Gründung der Zeitschrift „Die Christliche Welt“
  • 1892 Pfarrer an der Paulskirche in Frankfurt am Main
  • 1892-1893 Apostolikumstreit
  • 1892 Doktor der Theologie h. c. der Universität Gießen
  • 1899 aus dem Pfarramt in Frankfurt am Main ausgeschieden, Leitung der Zeitschrift „Die Christliche Welt“; das Blatt entwickelte sich unter Rades Herausgeberschaft bis 1931 zu einem Hauptorgan des „Kulturprotestantismus“, in dem aktuelle Fragen in Theologie, Kultur und Politik kontrovers erörtert wurden
  • 14.12.1899 Habilitation für Systematische Theologie an der Universität Marburg
  • 3.12.1904 Ernennung zum außerordentlichen Professor an der Universität Marburg
  • Wintersemester 1912/13 beurlaubt
  • 1913 und 6.3.1917 (bei einer Ersatzwahl) erfolglose Kandidatur für das Preußische Abgeordnetenhaus im Wahlkreis Kassel 1: Rinteln (Fortschritt)
  • Sommersemester 1916 Vertretung der Kirchengeschichte in Marburg
  • Sommersemester 1917 Vertretung des Lehrstuhls von Professor Hermann in Marburg
  • 1919-1921 Mitglied der Verfassunggebenden Preußischen Landesversammlung für den Wahlkreis 19: Hessen-Nassau (DDP)
  • 16.8.1921 Ernennung zum ordentlichen Professor in Marburg
  • Sommersemester 1923 Vertretung des Dozenten Faber
  • 1.10.1924 emeritiert
  • Übersiedlung nach Hohemark im Taunus
  • 24.11.1933 auf Grund von § 4 des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums aus dem Staatsdienst entlassen; später Wohnsitz in Frankfurt/Main
  • 1934 versammelte er seine Marburger Kollegen in Hohemark, um das Verhältnis der Kirche zum Nationalsozialismus zu erörtern und zum Kirchenkampf Stellung zu nehmen
  • Mitbegründer des „Evangelischen Bundes“ und des „Evangelischen sozialen Kongresses“, Mitbegründer der ökumenischen Bewegung

Funktion

  • Preußen, Verfassunggebende Landesversammlung, Mitglied (DDP), 1919-1921
  • Marburg, Universität, Theologische Fakultät, Dekan, 1922-1923

Werke

Familie

Vater

Rade, Moritz Leberecht, GND, 1815–1892, Pfarrer in Berthelsdorf bei Herrnhut, Sohn des Johann Gottfried Rade, 1781–1855, Lehrer

Mutter

Glöckner, Karoline Thekla, 1824–1898, Tochter des Christoph Gottlob Glöckner, 1794–1881, Landwirt

Partner

  • Naumann, Dora, (⚭ Callnberg (Sachsen) 1889) 1868–1945, Tochter des Friedrich Hugo Naumann, GND, 1826–1890, Oberpfarrer, und der Agathe Marie Ahlfeld, 1836–1908

Verwandte

  • Rade, Martin Gottfried* <Sohn>, 1891–1987, Pfarrer in Steinbach, Hallenberg und Chur
  • Barth, Helene, geb. Rade <Tochter>, 1895–1985, verheiratet mit Peter Barth, 1888–1940, Pfarrer, Bruder des Karl Barth, 1886–1968, Professor für systematische Theologie in Basel
  • Naumann, Friedrich <Schwager>, 1860-1919, Pfarrer, Theologe, Politiker
Nachweise

Quellen

Literatur

Bildquelle

Universitätsarchiv Marburg, Bildersammlung.

Zitierweise
„Rade, Paul Martin“, in: Professorenkatalog der Philipps-Universität Marburg <https://professorenkatalog.online.uni-marburg.de/de/pkat/idrec?id=7664> (Stand: 15.8.2024)