Einzeldatensatz

Paasche, Siegmund Hermann

* 24.2.1851 Burg (bei Magdeburg), † 11.4.1925 Detroit (Michigan/USA), evangelisch
Prof. Dr. phil. – Staatswissenschaftler, Professor, Politiker
Wirken

Studium

  • ab 1872 Studium der Nationalökonomie in Halle

Akademische Qualifikation

  • 22.12.1875 Promotion zum Dr. phil. in Halle
  • 13.11.1877 Habilitation in Halle

Akademische Vita

  • Aachen, Technische Hochschule · Staatswissenschaften · ordentlicher Professor · 1879
  • Rostock, Universität · Philosophische Fakultät · Staatswissenschaften · ordentlicher Professor · 1880-1884
  • Marburg, Universität · Philosophische Fakultät · Staatswissenschaften · ordentlicher Professor · 1.4.1884-1885 (Beurlaubung) 1887 (Versetzung)
  • Berlin-Charlottenburg, Technische Hochschule · ordentlicher Professor · 1887-1906

Akademische Ämter

  • 1892 Dekan der Philosophischen Fakultät

Mitgliedschaften

  • Mitglied der Reichs- und Staatsschuldenkommission
  • Vizepräsident der Deutschen Kolonialgesellschaft

Werdegang

  • Besuch des Gymnasiums in Burg, 1870 Abitur
  • 1870-1872 landwirtschaftliche Lehre in Bergzow
  • 1871/72 Militärdienst in Magdeburg, zuletzt Rittmeister der Landwehr
  • 1872-1877 Studium der Nationalökonomie in Halle an der Saale bei Johannes Conrad
  • 22.12.1875 Promotion zum Dr. phil. an der Universität Halle
  • 13.11.1877 Habilitation im Fach Nationalökonomie an der Universität Halle, Verbleib in Halle bis 1879
  • 1879 Professor für Staatswissenschaften an der Technischen Hochschule in Aachen
  • nach einem Semester ordentlicher Professor für Staatswissenschaften an der Universität Rostock
  • Oktober 1881-16.6.1884 Mitglied des Deutschen Reichstags für den Wahlkreis Mecklenburg-Schwerin 5: Rostock, Doberan (Liberale Vereinigung), Mandatsniederlegung infolge der Ernennung zum Professor an der Universität Marburg
  • 1.4.1884 ordentlicher Professor der Staatswissenschaften in Marburg
  • 1888, 1908 und 1913 erfolglose Kandidaturen für das preußische Abgeordnetenhaus
  • 1890 und 1898 erfolglose Kandidaturen für den Deutschen Reichstag (Nationalliberale Partei)
  • 1892 Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Marburg
  • Wintersemester 1892/93 Beurlaubung zu einer wissenschaftlichen Reise nach Amerika
  • Juni 1893-Juni 1898 und 25.8.1898-1918 (durch Nachwahl) Mitglied des Deutschen Reichstags für den Wahlkreis Koblenz 4: Kreuznach, Simmern (Nationalliberale Partei), dort 4.3.1903-29.11.1909 und 8.3.1912-11.9.1918 Vizepräsident
  • 1894-1908 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses, 1894-1898 für den Wahlkreis Kassel 1 (Rinteln), ab 1899 für den Wahlkreis Magdeburg 3 (Jerichow II, Jerichow I) (nationalliberal)
  • 31.8.1894 Geheimer Regierungsrat
  • seit Sommersemester 1895 beurlaubt, mit der Abhaltung von Vorlesungen an der Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg beauftragt, 1897 Versetzung nach Berlin-Charlottenburg
  • 1905 Studienreise nach Ostafrika
  • 1906 Aufgabe der Professur
  • zentrale Rolle bei der Bewältigung der Krise der deutschen Zuckerwirtschaft durch einen Wechsel von protektionistischer zu marktwirtschaftlich-konsumorientierter Politik
  • prägte die gesamte nationalliberale Wirtschaftspolitik maßgeblich mit
  • seit 1898 Mitglied des nationalliberalen Zentralvorstands
  • Mitglied der Reichs- und Staatsschuldenkommission
  • um 1913 Vizepräsident der Deutschen Kolonialgesellschaft
  • schloss sich 1919 der Deutschen Volkspartei an
  • bis 1920 Gutsbesitzer in Waldfrieden bei Hochzeit (heute Stare Osieczno/Polen), danach in Neckargemünd ansässig
  • Oktober 1921-1924 Mitglied des Landtages der Republik Baden für den Wahlkreis 6 (Kreis Mannheim), 3.11.1924 Niederlegung des Mandats wegen Amerika-Reise
  • Mitglied des Vereins für Socialpolitik, des Vereins für Soziale Reform, des Reichsverbandes gegen die Sozialdemokratie und des Hansa-Bundes
  • Mitbegründer des Mitteleuropäischen Wirtschaftsvereins und des Ausschusses zur Förderung der Bestrebungen vaterländischer Arbeitervereine
  • starb auf einer Vortragsreise in Detroit (USA)

Netzwerk

  • Conrad, Johannes <Lehrer>, GND, * Gut Borkau (Westpreußen) 28.2.1839, † Halle an der Saale 25.4.1915, Nationalökonom

Funktion

  • Deutsches Reich, Reichstag, Mitglied, 1881-1884
  • Marburg, Universität, Philosophische Fakultät, Dekan, 1892
  • Preußen, Abgeordnetenhaus, Mitglied, 1894-1908
  • Deutsches Reich, Reichstag, Mitglied, 1893-1918
  • Deutsches Reich, Reichstag, Vizepräsident, 1903-1909
  • Deutsches Reich, Reichstag, Vizepräsident, 1912-1918

Werke

Familie

Vater

Paasche, Gustav Albert Louis, Tuchfabrikant in Burg

Partner

  • Faber, Elise, 1858–1943, Schriftstellerin

Verwandte

  • Paasche, Hans <Sohn>, * Rostock 3.4.1881, † Waldfrieden (Neumark) 21.5.1920, ermordet als vermeintlicher kommunistischer Verschwörer, kritischer Publizist
Nachweise

Literatur

Bildquelle

Wikipedia (via Wikimedia Commons: File:Hermann Paasche), PD-US

Zitierweise
„Paasche, Siegmund Hermann“, in: Professorenkatalog der Philipps-Universität Marburg <https://professorenkatalog.online.uni-marburg.de/de/pkat/idrec?id=10575> (Stand: 25.4.2024)