Einzeldatensatz
GND-Nummer
101102887
Siehe auch
Hessen-Kassel, Wilhelm VII. Landgraf von
- * 21.6.1651 Kassel, † 21.11.1670 Paris, Begräbnisort: Kassel Martinskirche 14.3.1671
Landgraf - Wirken
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Funktion
- Marburg, Universität, Rektor, 1668
- Familie
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Vater
Hessen-Kassel, Wilhelm VI. Landgraf von, * Kassel 23.5.1629, † Haina 16.7.1663, Regent
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Mutter
Brandenburg, Hedwig Sophia Markgräfin von, * Berlin 14.7.1623, † Schmalkalden 16.6.1683, Landgräfin von Hessen-Kassel
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Verwandte
- Dänemark, Charlotte Amalie Königin von <Schwester>, * Kassel 27.4.1650, † Kopenhagen 27.3.1714
- Hessen-Kassel, Karl Landgraf von <Bruder>, * 3.8.1654 Kassel, † 23.3.1730 Kassel
- Hessen-Philippsthal, Landgraf von <Bruder>, * 14.12.1655 Kassel, † 18.6.1721 Aachen
- Brandenburg, Elisabeth Henriette Kurfürstin von <Schwester>, * 8.11.1661 Kassel, † 27.6.1683 Berlin
- Nachweise
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Literatur
- Franz, Das Haus Hessen. Ein biographisches Lexikon, Darmstadt 2012, Nr. HK 30, S. 112 f. (Holger Th. Gräf)
- Gundlach, Catalogus professorum academiae Marburgensis 1, Von 1527 bis 1910, Marburg 1927, S. 546
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Bildquelle
Landgraf Wilhelm VII., Ölbild, Schlossmuseum Darmstadt B 21456 (beschnitten), in: Franz, Das Haus Hessen, Darmstadt 2012, S. 112
- Zitierweise
- „Hessen-Kassel, Wilhelm VII. Landgraf von“, in: Professorenkatalog der Philipps-Universität Marburg <https://professorenkatalog.online.uni-marburg.de/de/pkat/idrec?id=10860> (Stand: 21.11.2024)
- Leben
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Der älteste Sohn Landgraf Wilhelms VI. war erst zwölf Jahre alt, als der Vater starb. Die tatkräftige Mutter übernahm zwar die Vormundschaft, sicherte aber mit der alsbald eingeholten Huldigung der Landstände das Nachfolgerecht des Sohnes, den sie mit großer Sorgfalt zum regierenden Fürsten ausbilden ließ. Einen Monat nach Erreichen der Volljährigkeit kam es im Sommer 1669 zur Verlobung mit Wilhelms Cousine Maria Amelia von Kurland, einer Nichte Landgräfin Hedwig Sophies, die damit die weitere Festigung des familiären Bandes zu den Hohenzollern sichern wollte. Im Mai des Folgejahres 1670 trat Wilhelm unter Leitung des verdienten Hofmeisters Caspar Friedrich von Dalwigk seine Bildungsreise an, die zunächst über die Höfe der rheinischen Kurfürsten nach Brüssel und Den Haag führte, wo er dem Statthalter Wilhelm III. (1650–1702) seine Aufwartung machte. Es folgten ein Besuch des englischen Königshofs in London und die Weiterreise nach Frankreich. Nach einem Besuch bei Wilhelms Tante, Herzogin Emilie von La Tremoille, in Thouars im Poitou traf man Ende August in Paris ein. Dort erkrankte Wilhelm im Oktober, vermutlich an Typhus, und starb im nächsten Monat nach einem mehrwöchigen vehementen Fieber. Wegen der Kriegsereignisse verzögerte sich die Überführung der Leiche, so dass die Beisetzung in Kassel erst im Frühjahr 1671 erfolgen konnte. Die hinterlassene Verlobte wurde im Mai 1673 mit Wilhelms jüngerem Bruder und Nachfolger Landgraf Karl vermählt.
Holger Th. Gräf
(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 112 f.)