Einzeldatensatz

Hessen-Kassel, Wilhelm VII. Landgraf von

* 21.6.1651 Kassel, † 21.11.1670 Paris, Begräbnisort: Kassel Martinskirche 14.3.1671
Landgraf
Wirken

Funktion

  • Marburg, Universität, Rektor, 1668
Familie

Vater

Hessen-Kassel, Wilhelm VI. Landgraf von, * Kassel 23.5.1629, † Haina 16.7.1663, Regent

Mutter

Brandenburg, Hedwig Sophia Markgräfin von, * Berlin 14.7.1623, † Schmalkalden 16.6.1683, Landgräfin von Hessen-Kassel

Verwandte

Nachweise

Literatur

Bildquelle

Landgraf Wilhelm VII., Ölbild, Schlossmuseum Darmstadt B 21456 (beschnitten), in: Franz, Das Haus Hessen, Darmstadt 2012, S. 112

Zitierweise
„Hessen-Kassel, Wilhelm VII. Landgraf von“, in: Professorenkatalog der Philipps-Universität Marburg <https://professorenkatalog.online.uni-marburg.de/de/pkat/idrec?id=10860> (Stand: 21.11.2024)
Leben

Der älteste Sohn Landgraf Wilhelms VI. war erst zwölf Jahre alt, als der Vater starb. Die tatkräftige Mutter übernahm zwar die Vormundschaft, sicherte aber mit der alsbald eingeholten Huldigung der Landstände das Nachfolgerecht des Sohnes, den sie mit großer Sorgfalt zum regierenden Fürsten ausbilden ließ. Einen Monat nach Erreichen der Volljährigkeit kam es im Sommer 1669 zur Verlobung mit Wilhelms Cousine Maria Amelia von Kurland, einer Nichte Landgräfin Hedwig Sophies, die damit die weitere Festigung des familiären Bandes zu den Hohenzollern sichern wollte. Im Mai des Folgejahres 1670 trat Wilhelm unter Leitung des verdienten Hofmeisters Caspar Friedrich von Dalwigk seine Bildungsreise an, die zunächst über die Höfe der rheinischen Kurfürsten nach Brüssel und Den Haag führte, wo er dem Statthalter Wilhelm III. (1650–1702) seine Aufwartung machte. Es folgten ein Besuch des englischen Königshofs in London und die Weiterreise nach Frankreich. Nach einem Besuch bei Wilhelms Tante, Herzogin Emilie von La Tremoille, in Thouars im Poitou traf man Ende August in Paris ein. Dort erkrankte Wilhelm im Oktober, vermutlich an Typhus, und starb im nächsten Monat nach einem mehrwöchigen vehementen Fieber. Wegen der Kriegsereignisse verzögerte sich die Überführung der Leiche, so dass die Beisetzung in Kassel erst im Frühjahr 1671 erfolgen konnte. Die hinterlassene Verlobte wurde im Mai 1673 mit Wilhelms jüngerem Bruder und Nachfolger Landgraf Karl vermählt.

Holger Th. Gräf

(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 112 f.)